April 2018

06.04.2018 Krüger Nationalpark – Tag 3

Der Tag beginnt wieder sehr früh, weil wir den Sonnenaufgang in den Wäldern erleben wollen. 4:45 Uhr klopft es so bestimmend an der Tür, dass man wach werden muss. Da natürlich schon alles bereit liegt, können wir bereits kurz nach fünf den Instand-Kaffee genießen. 5:30 Uhr starten wir die 25 km Anfahrt zum privaten Tintswalo-Safari-Reservat. Pünktlich um 6:00 Uhr öffnet das Einfahrtstor und wir erlebten einen Sonnenaufgang der besonderen Art. Die Sonne bricht sich mit unsagbarer Energie ihren Weg durch die Wolkenlücken. Ein tolles Schauspiel. In diesem Augenblick wußten wir noch nicht, dass es für die nächsten drei Stunden das einzige Schauspiel bleiben sollte.

Wir fahren nach einer Nacht mit sehr kräftigen Regengüssen durch die aufgeweichten engen Wege des Reservates. Eigentlich müßten uns ja die wilden Tiere in dem Dickicht nur so entgegen springen, eigentlich. Aber angesichts des feuchten Umfeldes bleiben diese lieber in ihren Verstecken. So sehen wir nur eine Herde von ca. 200 Antilopen, die mit mächtigen Sprüngen unseren Fahrweg kreuzen. Irgendwann später bemühen sich in üblich behäbiger Weise eine Herde von 12 Elefanten, uns den Weg zu versperren, in dem sie ein gewaltiges Stück des Weges vor uns her trotten. Nachdem wir lange genug die gewaltigen grauen Hinterteile betrachten dürfen, geben sie den schmalen aufgewühlten Weg wieder frei, indem sie im Dickicht verschwinden.

Gnus, Bonos, Antilopen und zuletzt auch noch drei Geier auf einem Baum sind unsere ganze Ausbeute. Bei einem Halt auf einer großen Lichtung gibt es dann Kaffee, Tee und Kekse, damit wir auch mal im Busch aus den Autos aussteigen können und etwas in den Magen bekommen. Alle sind sich einig, dass die Ausbeute sehr bescheiden ist und die Sunrise-Safari keinen besonderen Augenschmaus zu bieten hat. So besteigen wir wieder die Autos und fahren zurück Richtung Ausgang.

Auf einmal stoppt der Driver das Auto und wir trauen unseren Augen kaum. Kurz vor uns steht im Randstreifen des Weges ein ausgewachsener Leopard. Wir fahren bis auf wenige Meter heran und er tut uns den Gefallen, sich aus dem Dickicht heraus zu bewegen und sich uns mindestens 10 Minuten lang in voller Größe und unterschiedlichen Posen zu präsentieren.

Dann trottet er behutsam, aber aufmerksam über den Weg. Er läßt uns dabei nicht aus den Augen. Wir ihn natürlich auch nicht. Wir verfolgten ihn mit Augen und Kamera, bis er dann allmählich im Dickicht verschwindet. Was für ein Morgen.

Erst lange fast nichts und dann das Größte, was man im Busch erleben kann; den Leopard in voller Größe 10 Minutn lang in der Wildnis Auge in Auge. Zufrieden treffen wir dann nach 4 Stunden wieder in der Lodge ein. Beim anschließenden Frühstück haben wir natürlich nur ein Thema.

Nach dem Frühstück machen wir uns auf zu einem Kultur-Walk ins benachbarte Dorf. Rund 350 Menschen leben hier in unterschiedlichen sozialen Ebenen. Wir wurden von zwei Mitarbeitern der Lodge geführt, die in diesem Dorf geboren wurden. Wir erfahren, dass pro „Haus“ bis zu 10 Personen leben. Für die Kinder besteht keine Schulpflicht. Eine Schule ist für die ersten fünf Jahre ist vorhanden. Ebenso ein Krankenhaus. Diese „Klinik“ betreut die Menschen dieses Dorfes und auch der umliegenden Ansiedlungen im Stile eines praktischen Arztes. Größere Leistungen wie Eingriffe und Operationen werden anderweitig durchgeführt. Wasser und Strom sind flächendeckend vorhanden. Wasser ist kostenfrei, Strom muss bezahlt werden. Die Verstorbenen werden auf dem eigenen Grundstück bestattet. Eine Zentraleinrichtung, wie wir sie kennen, gibt es auf dem Lande nicht. Arbeitsplätze gibt es im Dienstleistungsgewerbe in den Lodgen, den Reservaten, den Behörden usw genügend. Es gibt die Möglichkeit, die Häuser von innen anzuschauen. Darauf haben aber alle verzichtet, um den Menschen nicht zu nahe zu treten. Die Kinder waren sehr anhänglich und begleiteten uns über die ganzen zwei Stunden. Alle wollten an die Hand genommen werden. Am Ende hielten sie wie selbstverständlich die Hände auf und wollten Geld, nichts anderes.
Im Anschluß an den Ausflug in die Kultur des Landes erfrischen wir uns im Pool und haben in der Mittagshitze auch noch Zeit für ein kurzes Schläfchen. Täglich 4:45 Uhr aufstehen fordert schon seinen Tribut.

Um 15:30 Uhr geht es auf die Sunsettour. Kurz gesagt: es ist heiß und die Tiere bleiben in ihren Schattenplätzen. Bis zum Picknik im Freien sehen wir nur die üblichen Tiere, die in größeren Formationen auftreten. Das Pickmik findet auf einer Lichtung statt und wir erlebten einen fantastischen Sonnenuntergang.

Innerhalb von 5 Minuten versink die Sonne rotglühend hinter den Bäumen des Reservates. In der darauffolgenden Stunde erhoffen wir das erwachende Leben im Busch beobachten zu können. Leider zeigt sich bis in die tiefe Dunkelheit kein ersehntes Tier mehr in unseren Scheinwerfern. So fahren wir mit unerfüllten Erwartungen wieder zurück in die Lodge. Dort erwartet uns ein Abendbuffet unter freiem Himmel. Wie immer ist es ausgezeichnet. Der Abend endet für alle entweder an der Bar oder am Lagerfeuer. Morgen steht um 4:45 Uhr der „Klopfer“ wieder vor der Tür. Gute Nacht an alle.


04.+ 05.04.2018 Krüger Nationalpark – Hello

Die Berichte der Krügerparkgruppe werden von Co-Blogger Joachim Barsch geschrieben:

Um 7 Uhr geht es für die Krügergruppe von Kapstadt mit einem zweistrahligen Düsenflieger mit 48 Sitzplätzen nach Pretoria. Es ist ein sehr angenehmer Flug. Danach folgen 6 Std. mit einen 20 Sitzerbus  vorbei an einer wunderschönen Landschaft. Die Straßen sind mehr als gefährlich. Über die Strecke von 150 km  verteilen sich zahlreiche Schlaglöcher mit einer Tiefe von 15 – 20 cm und das mitten auf der Fahrbahn.

Um 19:30 Uhr ist die Gruppe endlich in der Timbawati Safari Lodge und genießen das Abendessen bei 25 Grad unter freiem Himmel. Alle sind glücklich, aber todmüde.

Der nächste Tag beginnt um 4:45 Uhr mit Wecken und zu aller Überraschung auch mit Regen. Kaffee und Tee und dann um 5:30 Uhr auf die offenen Jeeps. Es ist eine lange Anfahrt zum Krügerpark. Dort angekommen, erscheint am Himmel ein Regenbogen, der kaum zu toppen ist. Wir begeistern unseren Ranger mit dem Zottelmarsch und mit Sia Hamba. Der Himmel hört auf zu weinen und die Sonne bricht  sich ihre Bahn durch die Wolken. Zum Dank öffnet der Fahrer alle Seitenwände am Auto und wir hatten freie Sicht auf die Natur und die Tiere. Gleich zu Anfang sehen wir in gut 100 m Entfernung drei hungrige Löwinnen, die ihre frisch geschlagene Beute auffressen. Als nächstes laufen uns einige Elefanten über der Weg. Gnus, Antilopen und Affen folgten in rauen Mengen. Eine Herde Wasserbüffel grast auch auf einer Lichtung, ohne von uns Kenntnis zu nehmen. Giraffen sehen wir viele Male und dann haben wir auch noch das Glück einen Leoparden in ca. 150 m Entfernung zu sehen. Leider hat er sich sehr schnell entfernt.

Zum Verzehr unserer mitgebrachten Frühstückspakete gehen wir in eine gesicherte Zone, damit sich die Raubtiere nicht zwischen uns und unserem Frühstück entscheiden müssen. Danach ist es wie abgeschnitten. So ab 10:00 Uhr verziehen sich die Tiere, die wir gerne gesehen hätten. Es wird heißer und heißer und wir sind bei gut 35 Grad. Das gemeinsame Mittagessen nehmen wir dann wieder in einer gesicherten Zone ein.

Die anschließenden Stunden auf dem Auto sind ziemlich langweilig, weil die Tiere keine Anschauungsstunde zur Verfügung stellen. Nur die Üblichen, die keinen Schatten brauchen, lassen sich noch sehen.

In der Lodge angekommen beschliessen wir, keine Tagestour mehr zu machen, sondern eine Sunrise und eine Sunset Tour am Samstag einzuschieben. Der Pool ist, neben dem Bett, dann die beste Stelle zum Ausruhen. Das ist dann wieder zur Freude Aller. Das Buffet zum Abendessen unter freiem Himmel ist wirklich zu loben. Nun endet dieser Tag am Lagerfeuer mit unseren Liederbüchern und vielen anderen Liedern zur Gitarre. Morgen geht es wieder früh raus und es soll noch heißer werden – auf morgen.


28.03.2018 Addo Elephant Park – Deutscher Klub Port Elizabeth

Nach einem reichlichen Frühstück und einer kurzen Ansingprobe für unseren Auftritt heute Abend, hoppeln wir 90 Min. über eine Buckelpiste in den Addo Elephant Nationalpark. Schon auf dem Hinweg halten wir Ausschau nach exotischen Tiere, aber ausser Kühen und Ziegen ist noch nichts zu sehen.

Der Park wurde 1921 mit einem Elefantenbestand von 11 Tieren und 15000 ha Land ins Leben gerufen, damit wenigstens diese wenigen Tiere vor dem Abschuss gerettet werden konnten. Seither ist der Bestand wieder auf ca. 700 Tiere angewachsen und die Ranger sorgen mit einer Geburtenkontrolle dafür, dass der Park noch genügend Platz und Futter für diese Tiere bietet.

Und wir haben die Gelegenheit in offenen großen Safari Jeeps und erfahrenen Führern einen kleinen Teil des Parks zu erkunden und nach den Elefanten Ausschau zu halten. Und wir bekommen viel mehr als erwartet vor die Linse – Zebras, Kudus, Warzenschweine mit ihrem Nachwuchs, 2 der 7 Löwen die in dem Park jagen (wenn auch nur aus weiter Entfernung) und viele viele viele Elefanten.

Es ist ein einmaliges Erlebnis diese Tiere so hautnah zu erleben und den fürsorglichen Umgang mit ihrem Nachwuchs zu beobachten.

Auch die sonst sehr scheuen Kudus, die aus dem Stand 2 m hoch springen können, lassen sich fotografieren, da in dem Park nicht gejagt wird und die Tiere nicht mehr ganz so scheu sind. Unser Ranger nennt sie deswegen Kuduschians und Ähnlichkeiten mit den Kadaschians ist gewollt.

Er bietet uns an, ihn bei seinem afrikanischen Name anzusprechen, was sich für europäische Zungen als unmöglich herausstellt, da es ein Wechsel von Silben und Klicklauten ist und mindestens aus 15 Teilen besteht. „Dann nennt mich einfach Mpumbi„. Er fährt die verschiedenen, teilweise über Pumpen versorgte, Wasserstellen an und wir haben die einmalige Gelegenheit, Tiere beim Trinken, Spielen, Schlafen und Schlammbaden zu erleben.

Auf dem Rückweg können wir sogar noch Giraffen sehen und noch voll von diesen Eindrücken heisst es schnell ins Hotel, umziehen, Wasser ins Gesicht, Haare richten und weiter zum deutschen Klub von Port Elizabeth. Dort werden wir mit Schnitzel und Pommes bewirtet und dann geben wir ein kleines Konzert vor den Mitgliedern des Klubs und weiteren Interessierten.

Wenn man es nicht besser wüsste, könnte das Restaurant des Klubs und die Kegelbahnen auch im Schwabenländle oder in Bayern sein. Es gibt Paulaner Weizenbier zum Trinken und einmal im Jahr ein Oktoberfest mit Lederhosen und Blaskapelle. Wir haben so etwas auch schon in Kanada erlebt. Die Deutschen nehmen die Bräuche jedenfalls immer in ihre neue Heimat mit.

Durch unsere Volkslieder werden vereinzelt Erinnerungen geweckt und es gibt noch interessante Gespräche, bevor wir wieder Richtung Summerland Hotel aufbrechen.

Dieser Tag wird sicherlich einer der Höhepunkte unserer Reise sein und bleiben. 

 

 


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